Reiseziel Innovation: Der Thementag am Gymnasium Thun schlägt Brücken
Ein erdbebensicheres Gebäude modellieren, mit rezykliertem Plastik 3D-Gegenstände drucken, Moleküle mit den Fingerspitzen manipulieren oder die Funktionsweisen des menschlichen Gehirns simulieren: rund 500 Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Thuns konnten am MINT-Thementag der von der EPFL, der ETH Lausanne, am Gymnasium durchgeführt wurde, verschiedene Forschungsbereiche der Wissenschaft und Technik entdecken. „Es ist super spannend all diese Projekte zu sehen und etwas Anderes zu erleben“ erklärt uns eine Schülerin.
Ein innovativer Ansatz zur MINT-Förderung
Zusammen mit dem Gymnasium Thun hat das Education Outreach Departement (SPE) der EPFL zum ersten Mal eine eintägige Reise in die Wissenschaft und Technik, in Form eines Thementages, in der Deutschschweiz durchgeführt. Ein Konzept wurde erarbeitet, welches ein gemischtes Publikum anspricht, da die zwei letzten Jahrgänge aller Schwerpunktfächer am Tag teilnahmen.
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten für die Wissenschaft begeistern? Definitiv möglich, wie der Vortrag der beiden Doktorandinnen zeigt, die leidenschaftlich erzählten, wie sie alles genauer verstehen wollen und die Welt verbessern möchten. Heute forschen sie an den Materialien der Zukunft.
Der Thementag hat zum Ziel, die Wissenschaft und Technik den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten mit einem innovativen Ansatz näher zu bringen, um Teilnehmende ohne MINT-Schwerpunktfach (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) einzubinden und deren Neugierde zu wecken, ohne sich auf die klassische Schulfachaufteilung zu stützen. So konnten zum Beispiel Teilnehmende eines Rätselspiels mithilfe von Logik, manuellen Fertigkeiten sowie Teamarbeit ein Problem lösen, indem sie gewisse mathematische Theorien in die Praxis umsetzten – ohne dass sie wussten, dass es sich um mathematische Theoremen handelt. Gross war das Staunen bei der Auflösung sowie die Freude bei ihren Erfolgserlebnissen, was wiederum ihre Neugierde für das Lösen weiterer Rätsel weckte.
Mein Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern ein positives Erfolgserlebnis zu bieten und ihnen zu zeigen, dass sie keine Angst vor der Mathematik haben müssen. Es geht darum, die Mathematik unter einem neuen Blickwinkel zu entdecken.
Das Programm war sehr variiert und ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern mit Forschenden sowie mit Studierenden in Kontakt zu treten und neben den Präsentationen auch praktische Erfahrungen in den Workshops zu sammeln oder an den Ständen Experimente durchzuführen. Maya Frühauf, Stellvertretende Leiterin des Education Outreach Departments der EPFL und Co-Organisatorin des Thementages erklärt: „Bei der Zusammenstellung des Programms haben wir besonderen Wert darauf gelegt, dass die Vielfalt und Innovation der Forschungsbereiche zur Geltung kommen, um auch neuartige Themen anzusprechen. Dabei konnten die Teilnehmenden eine Einsicht in einige Lehr- und Forschungsbereiche der EPFL wie beispielsweise Architektur, Materialwissenschaften, erneuerbare Energien, Robotik, Grundlagenwissenschaften oder nachhaltige Entwicklung erhalten.“
Wenn wir ein ganzes Semester an einem Projekt arbeiten, ist es am Schluss unglaublich motivierend, das Endresultat zu sehen. Die MAKE-Projekte, welche von den Studierenden initiiert und durchgeführt werden, haben zum Ziel, ein reelles Problem interdisziplinär zu lösen. Es gibt ganz unterschiedliche Themen – sicherlich ist etwas für jede Person dabei.
Ein Tag der Brücken schlägt
Für Sabrina Rami-Shojaei, Direktorin des Education Outreach Departments war dieser Tag nicht nur ein Erfolg für die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten: „Wir freuen uns zu sehen, dass dieser Thementag den Austausch fördert, die Interdisziplinarität in den Natur- und Ingenieurwissenschaften illustriert und die Trennungen zwischen den klassischen Bildungsbereichen aufhebt. Ein solcher Thementag trägt so zu einer breiteren Wissenschaftskultur bei, was ein wichtiges Ziel des Konzepts ist.“ Auch die Studierenden berichteten, dass Gymnasiallehrpersonen aus erster Hand erfahren wollten, wie es sich an der EPFL lebt, wie der Übergang für die Studierenden war, welche Skills sie an der EPFL am meisten brauchen – in kurz: wie können die Lehrpersonen ihre Schülerinnen und Schüler am besten für ein Hochschulstudium vorbereiten.
Ich finde es toll, dass durch solche Thementage nebst der MINT-Förderung auch spontane Synergien zwischen Lehrpersonen, Forschenden, Studierenden sowie Gymnasiastinnen und Gymnasiasten entstehen.
Nationale und internationale Partner im Rahmen der Kernaufgaben der EPFL, der ETH Lausanne, an einen Tisch bringen, unsere zukünftigen Bachelor-, Master- und PhD-Studierenden bei ihren Entscheidungen und in ihren Bestrebungen unterstützen, die Sichtbarkeit des Bildungsangebots unserer Hochschule sowohl im akademischen Umfeld als auch bei sämtlichen Partnern der Bildungslandschaft gewährleisten und sich bereits im Vorfeld für einen reibungslosen Übergang von der Sekundarstufe II auf die EPFL einsetzen – das sind die Hauptzielsetzungen des Education Outreach Departments (SPE).
Ist Ihr Gymnasium auch an einer solchen Reise mit Immersion in Wissenschaft und Technik interessiert? Möchten Sie mehr zu möglichen Aktivitäten oder Zusammenarbeiten erfahren?
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