Deep Fakes und sanfte Mobilität auf der Tagesordnung der EPFL-Infotag
Mehr als 3’000 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten haben an den beiden Studieninformationstagen der EPFL die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten sowie das abwechslungsreiche Studierendenleben kennengelernt – eine wichtige Zwischenstation im Bildungsweg, welche vom Education Outreach Department (SPE) in Zusammenarbeit mit den Abteilungen der Hochschule organisiert wurde.
Deep Fakes – wer kennt sie nicht? Diese hochgradig manipulierten digitalen Bild-, Audio- oder auch Videoaufnahmen, die im Netz zuhauf zu finden sind, um uns gekonnt zum Narren zu halten.
Aber wie funktionieren sie eigentlich? Welche Technologien nutzen sie? Worauf basieren sie? "Wenn Ihre Professorin anfängt, auf Zoom wie Scarlett Johansson auszusehen, dann sollten Sie sich ein paar Fragen stellen", amüsierte sich Sabine Süsstrunk, Professorin am Image and Visual Representation Lab. Und weiter: "Mit Machine Learning sind Deep Fakes heute sehr einfach zu erstellen. Und eines der Hauptprobleme besteht eben darin, diese Fakes als solche zu erkennen." Als Beweis folgte ein Video, in dem sich das Gesicht der Wissenschaftlerin allmählich in das der berühmten Schauspielerin verwandelt. Erarbeitet wurde dieser neue interdisziplinäre Vortrag in Zusammenarbeit mit der seit 2018 aktiven Initiative for Media Innovation.
Wenn Ihre Professorin anfängt, auf Zoom wie Scarlett Johansson auszusehen, dann sollten Sie sich ein paar Fragen stellen
Ein weiteres ebenso aktuelles Thema im Mittelpunkt der sechs interdisziplinären Vorträge der EPFL-Infotage: Mobilität. Mit dem Aufkommen zahlreicher Initiativen zugunsten einer sanften Mobilität drängt sich immer stärker die Frage auf, wie man denn nun am nachhaltigsten von A nach B kommt. Alleine? In der Gruppe? Was sagt unsere Art zu reisen über uns aus? Und was steckt eigentlich hinter dem Begriff Mobilität?
Antwort: ein sozial-räumliches Phänomen, ein analytischer Indikator sowie eine soziale Norm. "Die Tatsache, weit, schnell und häufig zu reisen, wird auch heute noch hoch geschätzt. Sie ist eine der grössten Stellschrauben der Nachhaltigkeit, aber leider auch eine der unbeliebtesten", betonte Vincent Kaufmann, Professor für Stadtsoziologie, im Rahmen seines Vortrags. Dieser lud die Teilnehmenden dazu ein, die sanfte Mobilität aus verschiedenen Blickwinkeln zu erkunden. Dabei ging es einerseits um technisch-technologische Dimensionen und andererseits um den Innovationsbedarf in Sachen Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz. Zugleich wurden aber auch die menschlichen, sozialen und politischen Dimensionen dieses äusserst interdisziplinären Themas aufgezeigt.
Die EPFL-Infotage als unverzichtbarer Kompass bei der Studienwahl
Die EPFL-Infotage waren auch dieses Jahr wieder sehr beliebt und zogen über 3’000 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten an die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne. Als unverzichtbarer Kompass bei der Studienwahl gaben sie dem interessierten Schülerpublikum die Möglichkeit, sich mithilfe von Präsentationen zu den einzelnen Studiengängen, Begegnungen mit Studierenden sowie Laborbesichtigungen ein erstes grosses Bild zu machen – und dabei auch den Campus sowie die Spitzenforschung, wie sie an der EPFL betrieben wird, zu erkunden. Ebenso im Angebot: Schnuppertage an den einzelnen Abteilungen der Hochschule, die bis auf den letzten Platz ausgebucht waren.
Zu guter Letzt gab es in diesem Jahr einen ganz neuen Stand mit einer Reihe von interaktiven und spielerischen Studienorientierungstools, welche Schülerinnen und Schülern dabei helfen sollen, die Studienfächer zu finden, die ihren Interessen am nächsten kommen. Mithilfe dieser Tools können Brücken zwischen den verschiedenen Studienbereichen geschlagen, Berufsaussichten in Betracht gezogen und verwandte Bereiche miteinander verglichen werden, um vielleicht bislang ungeahnte Berufswünsche zu wecken.